Erweiterung Pflegeheim in Ostermundigen
Studienauftrag
Veranstalter | Libella Stiftung für Pflege und Betreuung |
Jahr | 2023 |
Team | |
Landschaftsarchitektur | Weber + Brönimann AG, Bern |
Bauingenieur | Nydegger + Finger AG, Bern |
Bauphysik | Gartenmann Engineering AG, Bern |
Lüftung / Heizung | Ingenieurzentrum Riederer + Partner, Gümligen |
Brandschutz | Amstein + Walthert AG, Bern |
Beschrieb
Das Alters- und Pflegeheim ist an ruhiger Lage am Ende der Zossstrasse gelegen und verfügt über freie Sicht auf den öffentlichen Seepark. Das bestehende Gebäude mit einem breiten Erdgeschoss und zwei schmaleren, einbündigen Obergeschossen und halben Tonnendach wurde im Jahr 1988 erbaut. Es besteht Erneuerungsbedarf. Das Pflegeheim soll saniert und erweitert werden.
Das Projekt sieht den Abbruch des Daches, den Anbau der beiden Obergeschosse mit einer neuen Raumschicht, eine Aufstockung und ein Satteldach vor. Mit einem relativ kleinen Abbruch und dank der Übernahme des bestehenden Rasters kann ein Grossteil der Bausubstanz erhalten bleiben. Die Verdichtung erfolgt innerhalb der bestehenden Gebäudegrundfläche.
Die drei Stationen in den Obergeschossen sind alle identisch organisiert. Südostseitig sind 16 Zimmer mit Ausblick in den Park und nordwestseitig 10 Zimmer mit Ausblick ins Quartier und den Grünraum angeordnet. Die leicht eingeschobenen Nasszellen in Zweiergruppen rhythmisieren den Korridor. Durch gezielt eingesetzte Glaswände gelangt immer wieder Tageslicht in den Korridor und ermöglicht Ausblicke und Orientierung im Gebäude. Der Gruppenaufenthalt ist zentral gelegen und kann mit dem Multifunktionsraum erweitert werden.
Mit einem eingezogenen Gebäudeeingang mit markantem Vordach, der Trennung von Fussgänger*innen und Parkierung / Anlieferung im Aussenraum und der Reorganisation im Erdgeschoss, wird eine klare Adressierung geschaffen.
Volumetrisch wird ein ruhiger Ausdruck gesucht, der mit gezielten Eingriffen und Massnahmen eine spannende und zeitgenössische Formensprache spricht. Das Satteldach überspannt das gesamte Gebäude, welches dank den zurückversetzten Längsfassaden des 3.Obergeschosses eine Leichtigkeit erhält. Die gewählte Dachform ist ortstypisch und ordnet sich mit der First- und Traufhöhe gut in das Quartier ein. Die gesamte Lüftungszentrale kann im Dachgeschoss untergebracht werden und es kann somit auf unschöne technische Aufbauten oder grosse Erweiterungen im Untergeschoss verzichtet werden. Zudem kann mit dem Steildach die gesamte Fläche für eine Photovoltaik-Anlage genutzt werden.
Das bestehende Zweischalenmauerwerk wird aussen gedämmt und mit einer hinterlüfteten Holzschalung verkleidet. Die Fassaden der Neubauteile werden in Holzbauweise erstellt. Die Fassaden enthalten sowohl bekannte Elemente und Einteilungen des Bestandes wie auch neue Elemente. Die Holzverkleidung verleiht einen wohnlichen Ausdruck und ist ein nachhaltiges Material.